Ich hatte im letzten Jahr schon einmal über die KI-Oma Daisy von O2 gebloggt. Die ist in Großbritannien im Einsatz, um Scammer mit möglichst langen und unsinnigen Telefonaten von anderweitigen Betrugsversuchen abzuhalten. Inzwischen hat auch O2 Deutschland auf das Thema aufmerksam gemacht. So teilt man mit, dass Daisy möglicherweise auch hierzulande zum Einsatz kommen könnte.
Ich hoffe, sie erhält dann auch einen eingedeutschten Namen – meine persönlichen Vorschläge wären Helga, Gertrude oder Irmgard. Die Funktionsweise wäre natürlich gleich: Die KI-Oma kombiniert verschiedene KI-Modelle, um betrügerische Anrufe zu identifizieren und darauf zu reagieren. Einige Scammer hat Daisy in Großbritannien bereits bis zu 40 Minuten entnervt am Telefon gehalten.
Daisy hat mittlerweile mehr als 1.000 Telefonate mit betrügerischen Anrufern geführt und hunderte Stunden mit ihnen telefoniert. In Deutschland prüft O2 aktuell, inwiefern der Einsatz unter Berücksichtigung der hiesigen Rechtsvorschriften möglich wäre. Dabei konnte Daisy aus dem Vereinigten Königreich auch schon einige Erkenntnisse liefern. Beispielsweise stieß sie inzwischen auf Scammer, die sie schnell erkannten – offenbar hatten sie zuvor mit Kollegen aus demselben Scam-Call-Center Erlebnisse ausgetauscht.
KI-Oma wird mit allen gängigen Maschen konfrontiert
Dabei wurde Daisy schon mit Scammern jeglicher Couleur konfrontiert – angeblichen Mitarbeitern von Banken, von Lieferdiensten oder gar von der Regierung. Auch die Maschen sind vielfältig und reichen bis hin zu rechtlichen Drohungen. Ebenfalls zeigte sich immer wieder, dass die Betrüger am Telefon schnell aggressiv wurden, wenn sie nicht bekamen, was sie wollten. Allein an diesem impulsiven Verhalten kann man die Cyberkriminellen also auch oft erkennen.
Generell empfehle ich zudem immer im Smartphone direkt private / unterdrückte Rufnummern zu blockieren und bei Anrufen mit ausländischer Vorwahl nicht ans Telefon zu gehen und die jeweilige Nummer ebenfalls rasch zu blockieren. Bei bisher unbekannten Mobilfunknummern hilft auch oft eine Suche im Netz weiter, denn oft gibt es andere Betroffene, die von derartigen Nummern Scam-Anrufe erhalten haben. Komplett vor solchen Kontaktversuchen schützen, kann man sich zwar nicht, aber zumindest den gröbsten Ärger vermeidet man auf diese Weise bereits.
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