Die britische Regierung hat Apple laut Bericht aufgefordert, eine Hintertür für verschlüsselte iCloud-Backups einzurichten. Diese Anordnung würde den britischen Sicherheitsbehörden den Zugriff auf die Datensicherungen aller Nutzer weltweit ermöglichen – nicht nur auf die britischer Anwender. Die Behörden verlangen dabei keinen gezielten Zugriff auf einzelne Konten, sondern einen umfassenden Zugang zu allen verschlüsselten Dateien. Als Reaktion erwägt Apple angeblich, seinen erweiterten Datenschutzdienst Advanced Data Protection in Großbritannien einzustellen. Dies würde allerdings die britische Forderung nach Zugriff auf die Daten aller weltweiten Nutzer nicht erfüllen.
Apple hat die Möglichkeit, gegen diese Anordnung Einspruch einzulegen. Dabei können Faktoren wie Implementierungskosten und die Verhältnismäßigkeit der Sicherheitsanforderungen geprüft werden. Ein Einspruch würde die Umsetzung der ursprünglichen Anordnung jedoch nicht verzögern. Die britische Regierung hat Apple eine technische Anforderungsnotiz zugestellt. Es ist eine Straftat, die Existenz einer solchen Regierungsanforderung öffentlich zu machen. Falls Apple den britischen Forderungen nachkommen würde, dürfte das Unternehmen seine Nutzer nicht darüber informieren, dass der verschlüsselte Dienst nicht mehr vollständig sicher ist.
Apple äußerte sich im März 2024 vor dem britischen Parlament kritisch zu dieser Entwicklung. Das Unternehmen argumentierte, dass die britische Regierung nicht das Recht habe, für Menschen weltweit über die Nutzung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu entscheiden.
Die standardmäßigen iCloud-Backups von Apple sind nicht komplett E2E-verschlüsselt. Die Ende 2022 eingeführte Advanced Data Protection muss von Nutzern aktiv eingeschaltet werden. Diese Funktion nutzt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sodass selbst Apple keinen Zugriff auf die verschlüsselten Dateien hat.
Apple hat bereits im März 2023 gegenüber dem britischen Parlament erklärt, dass keine Regierung das Recht haben sollte, für Bürger weltweit über die Verfügbarkeit von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu entscheiden. Das Unternehmen argumentiert, dass eine solche Hintertür die Sicherheit aller Nutzer gefährden und gegen europäisches Recht verstoßen würde.
Die spinnen, die Briten.
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